Wissenschaft und Forschung

Strahlung

Erhöhte Radioaktivität in Deutschland und Europa gemessen - Quelle unbekannt

An verschiedenen Spurenmessstellen in Europa sind seit Ende September leicht erhöhte Radioaktivitätswerte in der Luft nachgewiesen worden. Auch in Deutschland wurden geringe Mengen an Ruthenium-106 gemessen. Die Quelle ist laut Bundesamt für Strahlenschutz noch unklar, möglicherweise liegt sie in Osteuropa. Eine Gesundheitsgefahr sieht die Behörde nicht.
Stromtrasse

Da ausschließlich Ruthenium-106 nachgewiesen wurde, kann ein Unfall in einem Kernkraftwerk als Ursache ausgeschlossen werden, so das Bundesamt für Strahlenschutz. Ruthenium-106 (Ru-106) wird unter anderem als Strahlenquelle für die Krebstherapie zur Behandlung von Tumoren am Auge eingesetzt. Außerdem wird Ruthenium-106 selten in sogenannten "Radioisotope thermoelectric generators" (RTG) verwendet, die der Stromversorgung von Satelliten dienen.

Die Herkunft des gemessenen Rutheniums-106 ist noch unbekannt. Durch Rückrechnungen der Ausbreitung von radioaktiven Stoffen in der Atmosphäre können die Gebiete eingegrenzt werden, in denen die Freisetzungerfolgt sein könnte. Diese Rückrechnungen deuten auf eine mögliche Freisetzung in Osteuropa hin.

Auch eine Spurenmessstelle in Deutschland hat geringe Mengen von Ruthenium-106 registriert. Eine Messstelle des Deutschen Wetterdienstes (DWD) in Görlitz (Sachsen) hat in einer Probe, die zwischen dem 25.09.2017 und dem 02.10.2017 gesammelt wurde, Spuren des radioaktiven Stoffs gemessen. Die Konzentration liegt wie an den anderen europäischen Messstationen im Bereich von wenigen Millibecquerel pro Kubikmeter. Bei dieser geringen Menge an Radioaktivität besteht keinerlei Gesundheitsgefährdung für die Bevölkerung.

(Mittwoch, 04.10.17 - 16:57 Uhr   -   6163 mal angesehen)

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