Wissenschaft und Forschung

Corona-Schutz

Biontech testet neuen Impfstoff gegen Delta-Variante

Sechs bis zwölf Monate nach der zweiten Corona-Impfung mit Biontech wird voraussichtlich eine Auffrischungsimpfung nötig. Das Unternehmen hat zudem einen Impfstoff speziell gegen die Delta-Variante entwickelt.
COVID-19-Impfstoff von BioNTech/Pfizer

Pfizer und Biontech gehen davon aus, man mit einer dritten Dosis des Impfstoffs das höchste Level an schützender Wirksamkeit gegenüber allen bisher getesteten Varianten erhält, einschließlich der Delta-Variante. Dennoch beobachten die Firmen die Situation nach eigenen Angaben aufmerksam und entwickeln eine angepasste Version des Pfizer-Biontech COVID-19-Impfstoffs.

In diesem verwenden die Unternehmen das vollständige Spike-Protein der Delta-Variante. Die erste Charge der neuen mRNA für die Studie wurde bereits in Biontechs Produktionsstätte in Mainz hergestellt. Die Unternehmen erwarten, dass die erste Studie im August dieses Jahres, abhängig von der regulatorischen Zulassung, beginnen kann.

Wie anhand der vom israelischen Gesundheitsministerium erhobenen Daten aus der praktischen Anwendung bereits deutlich wurde, sinkt die Schutzwirkung des Impfstoffs gegenüber Infektionen und symptomatischen Erkrankungen 6 Monate nach der zweiten Impfung. Gleichzeitig entwickelt sich die Delta-Variante zur dominierenden Variante in Israel und anderen Ländern. Der Impfschutz gegenüber schweren Verläufen bleibt nach Firmenangaben weiterhin hoch. Die Ergebnisse decken sich demnach mit den laufenden Datenanalysen aus den Phase-3-Studien der beiden Unternehmen.

Deshalb sind Biontech und Pfizer nach wie vor der Ansicht, dass es auf Basis der bisher vorliegenden Daten wahrscheinlich ist, dass eine dritte Dosis innerhalb von 6 bis 12 Monaten nach der vollständigen Impfung erforderlich sein wird. Während der Schutz vor einem schweren Verlauf innerhalb der ersten 6 Monate weiterhin hoch bleibt, wird ein Rückgang der Wirksamkeit gegenüber symptomatischen Verläufen im Laufe der Zeit und das weitere Auftreten neuer Virusvarianten erwartet. Basierend auf der Gesamtheit der bisher vorliegenden Ergebnisse glauben Pfizer und BioNTech, dass eine Auffrischungsimpfung hilfreich sein kann, um den höchstmöglichen Schutz aufrecht zu erhalten.

EU-Gesundheitskommissarin Stella Kyriakides betonte, die EU bereite sich auf Auffrischungsimpfungen vor. Der Europäischen Arzneimittelagentur EMA ist aber die Datengrundlage für Corona-Auffrischungsimpfungen noch zu dünn. Man könne daher noch nicht bestätigen, dass oder wann sie nötig seien. US-Gesundheitsbehörden halten zwei Impfungen bislang für ausreichend. Eine Auffrischung werde man aber geben, "wenn die Wissenschaft gezeigt hat, dass sie notwendig ist".

(Freitag, 09.07.21 - 15:48 Uhr   -   3397 mal angesehen)

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