Tübingen
Bundesweit Top in KI - Grünen-Fraktionschef Schwarz besucht ELLIS Institute
Wenn es um Künstliche Intelligenz geht, spielt Tübingen in der Bundesliga - und zwar als Bayern München. An dem, was sich in der kleinen Universitätsstadt am Neckar abspielt, kommt bundesweit kein KI-Experte vorbei. Und einer der Leuchttürme in Sachen KI-Grundlagenforschung ist das ELLIS Institute Tübingen. Noch keine zwei Jahre ist es alt. Sein Ziel ist es, herausragende junge Männer und Frauen in der Ki-Forschung anzuziehen und ihnen optimale Arbeitsbedingungen zu bieten. Der Vorsitzende der Grünen-Landtagsfraktion Andreas Schwarz hat das Institut am Mittwoch besucht.
Polybot ist eine der Zukunftsvisionen, die im ELLIS Institute Tübingen entwickelt werden: Roboter, die quasi als Allzweckwaffe in der Landwirtschaft eingesetzt werden. Gebaut werden die Roboter woanders, aber durch das ELLIS Institute werden sie trainiert.
"Ja, wie muss man sich das künftig vorstellen? Irgendwann kommt der Roboter in der Landwirtschaft, erntet Tomaten, diejenigen, die schon reif sind, die erntet er, diejenigen, die noch nicht so reif sind, die lässt er noch ein bisschen liegen. Also, sprich, wir können sehr viel Fortschritte erzielen", sagt Andreas Schwarz.
Fortschritte auch in der Bildung. Hier können Chatbots als Tutoren eingesetzt werden, den Schülern beispielsweise Bruchrechnung beibringen. Andreas Schwarz: "Da geht es ja nicht darum, den Lehrer zu ersetzen, aber den Schülerinnen und Schülern mehr Möglichkeiten, mehr Unterstützung zu geben, individuelles Lernen zu unterstützen, dass die Schüler eine Frage, eine Aufgabe eingeben können und sie die passgenauen Antworten, Lösungsmöglichkeiten und Hinweise bekommen, und das finde ich einfach toll, was es da alles gibt."
Überhaupt: Was hier im ELLIS Institute geschieht, begeistert den Grünen-Politiker. Finanziert wird es als Public Private Partnership von der privaten Hector II-Stiftung und dem Land Baden-Württemberg – zunächst auf eine Laufzeit von zehn Jahren. Die würde das ELLIS Institute gerne verlängern. Andreas Schwarz zeigt sich dafür offen:
"Ich glaube, dass die Forscherinnen und Forscher und auch die anderen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hier Planungssicherheit brauchen. Und diese Planungssicherheit, die wollen wir gerne geben, das muss quasi eine Dauereinrichtung werden in Baden-Württemberg, und dazu sind wir gerne gesprächsbereit", so Schwarz.
Wichtig für das Institut ist auch die räumliche Situation. Denn sie soll Spitzenforschung befördern. Das tun die derzeitigen Räumlichkeiten, aber in einem eventuellen Neubau sollten gute Standards vorherrschen. Volker Geiß, CEO des ELLIS Institute: "Gute Standards im baulichen Sektor bedeutet, große, offene Flächen und einige Labore und dass die Wissenschaftler die Möglichkeit der zufälligen Begegnung haben und sich auf den Fluren austauschen und nicht dass man so in geschlossenen Räumen sitzt."
Und eines ist auch wichtig: Schnelligkeit. Denn KI entwickelt sich rasend schnell. Auch im Vergleich zu Internet und Smartphones. Wieland Brendel vom ELLIS Institute: "Und da brauchen wir vor allem Agilität. Weil KI ist eine Technologie, die sich extrem schnell entwickelt, da ist 12 Monate ist ein enorm langer Zeitraum für KI-Forschung und KI-Technologien, und da müssen wir insgesamt schneller auf Entwicklungen im KI-Bereich reagieren können:" Zum Beispiel bei der Innovationsförderung, bei der Forschungsförderung oder beim Aufbau von Teams, da müsse man noch schneller werden, sagt Wieland Brendel.
(Mittwoch, 26.03.25 - 18:43 Uhr - 1404 mal angesehen)
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