Wissenschaft und Forschung

Tübingen

Dinos und andere Saurier: Kinder erkunden die Paläontologische Sammlung

Wussten Sie, dass es in Tübingen Dinosaurier gibt? In der Paläontologischen Sammlung der Universität stehen Skelette unter anderem vom Stegosaurus und vom Plateosaurus sowie von zahlreichen anderen längst ausgestorbenen Tieren. Jeder kann sie sich bei freiem Eintritt anschauen. Trotzdem ist die Sammlung kaum bekannt. Im Rahmen des Sommerferienprogramms der Stadt Tübingen haben Kinder im Alter von 6 bis 16 Jahren die Gelegenheit, sich unter fachkundiger und kindgerechter Führung die Sammlung anzusehen.

Er gehört zu den Highlights der Sammlung: der Plateosaurus, auch Schwäbischer Lindwurm genannt. Denn er war vor mehr als zweihundert Millionen Jahren im heutigen Schwaben zu Hause. Dinos üben auf Kinder eine große Faszination aus. Manche entwickeln sich schon in jungen Jahren zu Dino-Experten, wissen zum Beispiel genau, was ein Stegosaurus ist. Und nicht nur das:

"Zum Beispiel letzte Woche war ein Kind dabei, der wusste einfach, wie diese ganzen kambrischen Spezies heißen, die eher unbekannt sind wie Anomalocaris oder Opabinia, und der wusste das halt einfach alles. Oder da vorne hängt so ein riesiger Vorfahre von einer Giraffe, und der wusste das halt einfach", sagt der Freiberufliche Museumspädagoge Ralf Möll.

Es gibt viel zu entdecken in der Sammlung. So lernen die Kinder beispielsweise, dass zwar jeder Dino auch ein Saurier, aber nicht jeder Saurier ein Dino ist. Es gibt Fischsaurier, die sogenannten Ichthyosaurier, Flugsaurier, die eben nicht die Vorfahren heutiger Vögel waren, und im Meer lebende Sauropterygia, Flossenechsen wie der Plesiosaurus. 

Doch nicht nur Saurier lernen die Kinder in der Führung kennen; sie lernen auch, dass Ammoniten keine Schnecken sondern tintenfischartige Tiere waren, und wie sich Säugetiere wie das Mammut oder der Säbelzahntiger von den Reptilien wie den Sauriern unterscheiden.

"Da geht es zum Beispiel ganz viel darum, wie die Gebisse aussehen, dass die sich eben unterscheiden, dass eben wir als Säugetiere verschiedenförmige Zähne haben, und Reptilien haben gleichförmige Zähne, und das sieht man ganz viel an dieser Morphologie, wenn man sich die Knochen anschaut von den Tieren", so Ralf Möll.

Es ist wie ein großes Museum, das die Kinder in Tübingen erkunden. Und doch ist es streng genommen kein Museum, sondern eine paläontologische Sammlung. "Das ist hier tatsächlich eine der größten universitären paläontologischen Sammlungen der Welt, und der grobe Unterschied ist, dass es hier eigentlich weniger um die Vermittlung an Kinder geht und an Familien sondern mehr um wissenschaftliche Fakten, und hier zahlt man keinen Eintritt, hier kann man einfach reingehen", so Ralf Möll.

Hier gibt es keine Kasse, keinen Museumsshop, keine Sonderausstellungen, dafür aber zahlreiche Exponate für die Forschung und für interessierte Besucher.

Mit einer Bastelstunde endet der Rundgang durch die Paläontologische Sammlung. Insgesamt 240 Veranstaltungen wie diese umfasst das Sommerferienprogramm der Stadt Tübingen. Mehr als 1.000 Kinder und Jugendliche nehmen daran teil. Freie Plätze können bis drei Tage vor der Veranstaltung online gebucht werden.

(Mittwoch, 03.09.25 - 14:42 Uhr   -   1379 mal angesehen)

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