Wissenschaft und Forschung

Ukraine

Russische Kriegsverbrechen: Schwerste Anschuldigungen durch Amnesty International

Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International wirft Putin-Russland vor, bei der Ukraine-Invasion gegen Völkerrecht zu verstoßen. Bei den von Amnesty dokumentierten wahllosen Angriffe auf Wohngebiete und Krankenhäuser könne es sich um Kriegsverbrechen handeln. Lesen Sie hier, weshalb A.I. zu diesem Schluss kommt:
Hochhaus in Kiew, Lobanovsky Avenue 6, wird von russischer Granate getroffen

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"Russisches Militär verstößt gegen humanitäres Völkerrecht", betitelt die Menschenrechtsorganisation Amnesty International ihre Mitteilung vom 25.02.2022. Weiter heißt es: "Neueste Untersuchungen von Amnesty International zeigen, dass während der russischen Invasion der Ukraine das russische Militär wahllos Wohngebiete und Objekte wie Krankenhäuser angreift".

Die Menschenrechtsorganisation habe "drei Vorfälle dokumentiert, bei denen mindestens sechs Zivilpersonen getötet und mindestens zwölf weitere Menschen verletzt wurden." Wahllose Angriffe verstoßen A.I, zufolge "gegen das humanitäre Völkerrecht (Kriegsrecht) und können Kriegsverbrechen darstellen."

Das russisches Militär verübe wahllose Angriffe während der Invasion in der Ukraine, führt die Menschenrechtsorganisation weiter aus: "Russische Angriffe könnten Kriegsverbrechen darstellen." Die russischen Behauptungen über den Einsatz von Präzisionslenkwaffen seien "offenkundig falsch".

"Die russische Invasion in der Ukraine war durch wahllose Angriffe auf zivile Gebiete und Angriffe auf geschützte Objekte wie Krankenhäuser gekennzeichnet", erklärte Amnesty International heute. Zuvor hatte A.I. drei Vorfälle dokumentiert hatte, bei denen nach Meinung der Menschenrechtsorganisation mindestens sechs Zivilisten getötet und mindestens 12 weitere verletzt worden seien.

"Das russische Militär hat eine eklatante Missachtung des Lebens der Zivilbevölkerung an den Tag gelegt, indem es ballistische Raketen und andere explosive Waffen mit großflächiger Wirkung in dicht besiedelten Gebieten eingesetzt hat. Einige dieser Angriffe stellen möglicherweise Kriegsverbrechen dar", schreibt A.I. weiter.

"Die russische Regierung, die fälschlicherweise behauptet, nur präzisionsgelenkte Waffen einzusetzen, sollte die Verantwortung für diese Angriffe übernehmen", sagte Agnès Callamard, Generalsekretärin von Amnesty International:

"Die russischen Truppen sollten sofort aufhören, wahllose Angriffe durchzuführen, die gegen das Kriegsrecht verstoßen", fordert die Menschenrechtsorganisation von Russland: "Der fortgesetzte Einsatz von ballistischen Raketen und anderen ungenauen Sprengstoffwaffen, der Tote und Verletzte in der Zivilbevölkerung zur Folge hat, ist unentschuldbar."

Wahllose Angriffe

"Das Crisis Evidence Lab von Amnesty International analysierte digitales Beweismaterial - darunter Fotos, Videos und Satellitenbilder - von drei derartigen Angriffen", begründet A.I. seine Analyse. Die Angriffe hätten in den frühen Morgenstunden des russischen Einmarsches in die Ukraine am 24. Februar  in Vuhledar, Charkiw und Uman stattgefunden:

"Bei dem tödlichsten von Amnesty International dokumentierten Angriff schlug gegen 10.30 Uhr Ortszeit eine ballistische Rakete in der Nähe eines Krankenhauses in Vuhledar in der Region Donezk in der Ostukraine ein, wobei vier Zivilisten getötet und zehn weitere verletzt wurden. Nach Angaben einer örtlichen Quelle, die mit Amnesty International-Rechercheuren sprach, wurden zwei Frauen und zwei Männer getötet, und unter den Verletzten befanden sich sechs Mitarbeiter des Gesundheitswesens", schreibt  A.I.

Bei der Analyse von Fotos der Waffenreste, die mit dem Vorfall in Verbindung gebracht werden, habe der Waffenermittler von Amnesty International festgestellt, dass bei dem Angriff eine ballistische Rakete vom Typ 9M79 Tochka verwendet worden sei: "Diese Waffen sind äußerst ungenau, verfehlen ihr Ziel regelmäßig um einen halben Kilometer oder mehr und sollten niemals in bewohnten Gebieten eingesetzt werden."

Ein weiterer Angriff wurde Amnesty International zufolge gegen 8 Uhr morgens Ortszeit in der Region Charkiw im Nordosten der Ukraine verübt: "Das wahrscheinliche Ziel war der nahegelegene Luftwaffenstützpunkt Chuhuiv, aber stattdessen schlug die russische Waffe in einem Wohnblock ein, verursachte umfangreiche Brandschäden und tötete offenbar mindestens einen zivilen Mann und verletzte mindestens zwei zivile Frauen."

Ein einzelner großer Krater im Boden zwischen den Wohnhäusern deute darauf hin, dass es sich bei der Waffe höchstwahrscheinlich um eine einzelne große Rakete handelte

Bei einem weiteren Angriff am 24. Februar um 7 Uhr morgens in Uman, Region Tscherkassy, sei offenbar ein Zivilist durch einen Treffer getötet worden. Auch ein nahe gelegenes Restaurant sei beschädigt worden.


"UN-Generalversammlung muss eine Dringlichkeitssitzung abhalten"

"Die Überprüfung der wahllosen Angriffe durch die russischen Streitkräfte bei ihren Militäroperationen in der Ukraine durch Amnesty International liefert unwiderlegbare Beweise für Verstöße gegen das humanitäre Völkerrecht und die internationalen Menschenrechte". schreibt A,I.:
Der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen (UNSC) werde "im Laufe des heutigen Tages zusammentreten, um die Situation zu erörtern, und Russland wird höchstwahrscheinlich sein Veto gegen jede von den anderen Mitgliedsstaaten eingebrachte Resolution einlegen." Daher fordere Amnesty International eine Dringlichkeitssitzung der Generalversammlung der Vereinten Nationen: "Wenn der Sicherheitsrat durch ein Veto gelähmt ist, muss die gesamte Mitgliedschaft aktiv werden", sagte Callamard.

"Wir fordern die UN-Generalversammlung auf, in einer Dringlichkeitssitzung zusammenzutreten und eine Resolution zu verabschieden", fordert Callamard: Die UN-Generalversammlung müsse "den rechtswidrigen Angriff Russlands" verurteilen "und ein Ende aller Verletzungen des humanitären Rechts und der Menschenrechte" fordern. "Das Leben, die Sicherheit und das Wohlergehen von Millionen von Zivilisten stehen auf dem Spiel". so Callamard.

US-Regierung: Russland will ukrainischen Soldaten mit Tötung ihrer Familien drohen - wenn diese sich nicht ergeben

Der US-amerikanische Nachrichtensender CNN berichtet derweil - unter Berufung auf die US-Regierung - von neuen Erkenntnissen über Putin-Russlands Plänen in der Ukraine: Demnach glaubt die Biden-Administration, dass Putin-Russland damit drohen wird, die Familien ukrainischer Soldaten zu töten - wenn diese nicht kapitulieren:

"Unsere Information lässt auch darauf schließen, dass Russland  plant, mit dem Töten von Familienmitgliedern ukrainischer Soldaten zu drohen, wenn diese nicht kapitulieren", zitiert CNN einen US-Offiziellen. Zur Nachfrage von CNN, ob es sich dabei um geheimdienstliche Erkenntnisse handelt, habe sich das US-Außenministerium bislang nicht geäußert.

Foto: Das Foto zeigt den Moment des Einschlags einer russischen Granate in ein zivilies Hochhaus in der Lobanovsky Avenue 6, in Kiew. (Bildquelle: Ukrainische Streitkräfte.)

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(Samstag, 26.02.22 - 11:36 Uhr   -   11495 mal angesehen)

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